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Interkommunale Radverkehrsförderung in Eichwalde: Erstes Treffen der NUDAFA-Projektgruppe

Interkommunale Radverkehrsförderung in Eichwalde: Erstes Treffen der NUDAFA-Projektgruppe

Bild: Christoph Kollert
© Christoph Kollert

Nach einem Jahr Vorarbeit, Planung und Konzeption nimmt das NUDAFA-Reallabor für interkommunale Radverkehrsförderung seine Arbeit auf. In dem Reallabor kommen Vertreterinnen und Vertreter der Politik, Wissenschaft, Verwaltung und Bevölkerung zusammen, um gemeinsam praxiserprobte, alltagstaugliche Lösungen zur Stärkung des Radverkehrs zu entwickeln. Drei Ziele werden dabei verfolgt: Die Erprobung von Ideen, die Einwohnerinnen und Einwohner zum Radfahren motivieren und das Radfahren im Alltag sicherer machen, der Ausbau interkommunaler Radwege sowie die Entwicklung von Planungsinstrumenten und Standards, die auch andere Kommunen anwenden können, um interkommunale Radinfrastrukturen aufzubauen. In den nächsten drei Jahren der Projektlaufzeit sind dazu mehrere Maßnahmen und Realexperimente geplant.

Seit dem offiziellen Auftakt im Juni 2021 konnten alle ausgeschriebenen Stellen erfolgreich besetzt werden, sodass beim ersten Treffen des Projektteams am 15.10.2021 alle Kooperationspartner in voller Stärke vertreten waren. In der “ALTEN FEUERWACHE” in Eichwalde verständigten sich der Eichwalder Bürgermeister Jörg Jenoch und Christoph Kollert als Koordinatoren des Projekts zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der TU Wildau, der TU Berlin, des Berliner Start-Ups FixMyCity und der lokalen Initiative Netzwerk fahrradfreundliches LDS (-Nord), auf die nächsten Schritte im Reallabor.

Erster großer Meilenstein ist das für die erste Jahreshälfte 2022 geplante Radverkehrsforum. Einwohnerinnen und Einwohner aus Eichwalde, Schulzendorf, Zeuthen, Schönefeld, Wildau und Königs Wusterhausen sollen hier die Möglichkeit bekommen, über Ideen, Probleme und Lösungsansätze zu diskutieren und eine gemeinsame Vision für die Region entwickeln. Die bereits im letzten Jahr zusammen mit FixMyCity erarbeiteten Themenkarten sollen diesen Prozess unterstützen, in dem sie die wichtigsten Informationen zusammenfassen. „Vor allem der Nutzen für die Einwohnerinnen und Einwohner soll im Vordergrund stehen“, sind sich die Projektpartner einig. Daher sind die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinden aufgefordert, möglichst zahlreich teilzunehmen und ihre Erfahrungen und Wünsche mitzuteilen.

Um die Umsetzung konkreter Maßnahmen zu beschleunigen, wurde in Eichwalde eigens eine Stelle für interkommunales Radverkehrsmanagement eingerichtet, welche auch die Partnerkommunen bei der Förderung des Radverkehrs unterstützten soll. Ein derartiger Ansatz ist bundesweit einzigartig und soll über die Jahre evaluiert werden. Neben der Umsetzung bereits bekannter und erprobter Maßnahmen bieten sogenannte Realexperimente die Chance, weitere unkonventionelle und innovative Ideen für einen begrenzten Zeitraum auszuprobieren.

Eine entscheidende Rolle spielt daher die Radverkehrsprofessur der Technischen Hochschule Wildau, als Partner in der Umsetzung der Realexperimente. Als politik- und sozialwissenschaftliche Begleitforschung unterstützt das Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung der TU Berlin durch eine Politikfeldanalyse die strategischen Ausrichtung des Reallabors und übernimmt die wissenschaftliche Evaluation des Projekts. Bereits seit März 2020 kooperiert das NUDAFA-Projekt mit dem FG Mobile Cloud Computing der TU Berlin, welches die zur Erfassung der Nutzerdaten und zur systematischen Oberflächenbewertung eingesetzte App “SimRa” entwickelte. Gefördert wird das Projekt durch das Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und ist Teil der Fördermaßnahme MobilitätsWerkStadt 2025.

Weitere Informationen – auch zu beteiligten Projektpartnern – auf der Projektwebsite www.ZESplus.de.