Ausgangssituation & Forschungsfragen
Eine Vielzahl an Forderungen und Empfehlungen, Ideen, Projekten und (Teil-)Konzepten für eine nachhaltige Entwicklung wurden zu den Handlungsfeldern Mobilität und Energie in den letzten Jahren von Akteuren auf verschiedenen Ebenen formuliert. Was aktuell fehlt, ist Kohärenz zwischen den involvierten Akteuren auf verschiedenen planerischen und verwaltungstechnischen Ebenen. Diese wird vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren verschärften politischen Zielsetzungen und Rahmenbedingungen umso wichtiger für die Zukunft. Notwendig ist nicht nur eine übergeordnete Koordination und Ansprache dieser Akteure, sondern eine gemeinsam formulierte Vision, ein Leitbild, das den Zielen der Energiewende und der Verkehrswende gleichermaßen gerecht wird.
Angesichts der sich stetig verschärfenden Klimakrise, steigender Energiekosten, der notwendigen Neuverteilung öffentlicher Flächen, der Überlastung der Verkehrsinfrastruktur, Luftreinhaltung sowie der Notwendigkeit der Verbesserung der CO2-Bilanz ist die Forschung mehr denn je gefordert. Ihre zentrale Aufgabe wird sein, Kommunen, Energieversorger, Verkehrsbetriebe und andere Wirtschaftsbereiche mit konkreten Antworten und Lösungsansätzen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen.
Projektansatz und Vorgehen
Zu Beginn des Projekts transform-R steht die Aufarbeitung des aktuellen Forschungsstandes und der Planungspraxis seitens der wissenschaftlichen Beteiligten. Auf dieser Grundlage soll eine umfassende Strategie für die Region Frankfurt-Rhein-Main entwickelt werden. Anschließend werden in einem kokreativen Prozess Ideen für vier beispielhafte Reallabore in der Region entwickelt, um innovative Maßnahmen, Kooperationsstrukturen, Kommunikations- und Organisationsprozesse für die Region zu erproben. Zentral ist während und nach der dreijährigen Reallabor-Phase deren Evaluierung und die Entwicklung von übertragbaren Handlungsempfehlungen für andere Regionen. Die Maßnahmen adressieren insbesondere die Lebensqualität der Menschen, die daher bei der gesamten Planung, Durchführung sowie Umsetzung des Projektes im Mittelpunkt stehen sollen. Eine langfristig hohe Lebensqualität in der Region kann nur erreicht werden, wenn Klima und Energie, Mobilität sowie soziale Faktoren zusammengedacht und zukunftsfähig gestaltet werden.
Projektziele und zu erwartende Ergebnisse
Übergeordnetes Ziel ist es, Erkenntnisse zur Stärkung der sozial-ökologischen Transformation regionaler Energie- und Mobilitätssysteme zu gewinnen und wissenschaftliche sowie praktische Schlussfolgerungen daraus für die weitere Verbreitung und Anwendung zu formulieren.
transform-R soll unter anderem folgende Erkenntnisse hervorbringen:
- wie sich erfolgreiche, häufig kommunal oder quartiersbezogene Transformationsprozesse auf die regionale Ebene systematisch ausweiten lassen,
- welche Bedeutung für solche Prozesse die politischen Mehrebenen-Systeme im Wechselspiel mit öffentlichen Aufgabenträgern, privaten Unternehmen und weiteren Interessensgruppen haben,
- wie ein Leitbildprozess für „Nachhaltige Mobilität in Regionen“ gemeinsam mit den relevanten Stakeholdern gelingen und die experimentelle Umsetzung von Transformationen in Reallaboren fördern kann,
- wie dabei die Ziele einer Mobilitäts- und Energiewende miteinander verbunden und regionale Synergien zur Transformation befördert werden können,
- wie experimentelle Umsetzungen in verschiedenen Bereichen als Teil des Prozesses, die Mobilitätswende in einer größeren Region flächenhaft voranzubringen, gelingen können und
- welche methodischen und förderpolitischen Erkenntnisse sich aus den experimentellen und partizipativen Umsetzungen mit dem Instrument der Reallabore für die flächenhafte Ausweitung der sozial-ökologischen Transformation ziehen lassen.
Strategisches Ziel des Vorhabens ist ein abgestimmtes Leitbild „Nachhaltige Mobilität in Regionen“ für die Region als Orientierungsrahmen für die Transformation des Mobilitätsystems und deren Akzeptanz. Das Leitbild soll die Ziele der Energiewende und des Klimaschutzes mit den Zielen der Verkehrswende in Einklang bringen, um so Kohärenz zu erzielen.
Laufzeit
01.11.2022 - 31.10.2027
Verbundkoordination
Regionalverband FrankfurtRheinMain
Poststraße 16,
60329 Frankfurt am Main
Ansprechpartner:
Ilka Reinisch
E-Mail: reinisch@region-frankfurt.de
Tel.: 069/25771567
Georg Angele
E-Mail: angele@region-frankfurt.de
Tel.: 069/25771566
Weitere Informationen
www.klimaenergie-frm.de/transformr/