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MOBICOR – Mobilität zu Zeiten von Corona

Die Corona-Pandemie stellt unser aller Leben auf den Kopf: Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln, geschlossene Schulen und Kindergärten, sowie die Verlagerung von Erwerbsarbeit ins Homeoffice prägen unseren neuen Alltag. Das MOBICOR-Projekt untersucht Corona-bedingte Veränderungen in der Alltagsmobilität der Menschen in Deutschland. Neben der Frage wie sich das räumliche und virtuelle Mobilitätsverhalten der Verkehrsteilnehmer*innen während der Corona-Pandemie entwickelt, steht die Frage der Beständigkeit der veränderten Mobilität im Fokus.

MOBICOR – Mobilität zu Zeiten von Corona

MOBICOR – Mobilität zu Zeiten von Corona
MOBICOR – Mobilität zu Zeiten von Corona
© Shutterstock

Ausgangssituation & Forschungsfragen

Die Corona-Pandemie stellt unser aller Leben auf den Kopf: Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln, geschlossene Schulen und Kindergärten, sowie die Verlagerung von Erwerbsarbeit ins Homeoffice prägen unseren neuen Alltag. Von diesen Routinebrüchen im privaten und beruflichen Lebensbereich unmittelbar betroffen ist unser alltägliches Mobilitätsverhalten. Bislang bewährte Routinen sind in der neuen Situation nicht mehr aufrechtzuhalten, stattdessen fordern Beschränkungen im privaten und öffentlichen Bereich Umstellungen in unserem räumlichen und virtuellen Mobilitätsverhalten.

Vor diesem Hintergrund macht es sich das MOBICOR-Projekt zur Aufgabe, Corona-bedingte Veränderungen in der Alltagsmobilität der Menschen in Deutschland zu beobachten und sozialwissenschaftlich einzuordnen. Neben der Frage, wie sich das räumliche und virtuelle Mobilitätsverhalten der Verkehrsteilnehmenden während der Corona-Pandemie entwickelt, interessiert die Beständigkeit der veränderten Mobilität und somit die Frage, ob die Corona-bedingten Mobilitätsumbrüche permanent oder temporär sind. Darüber hinaus werden im MOBICOR-Projekt auch Veränderungen in den Bedürfnissen und Einstellungen der Verkehrsteilnehmenden durch die Corona-Pandemie in den Blick genommen. Hier interessiert, wie die Menschen ihre veränderte Mobilität – seien es Einschränkungen der räumlichen oder Erweiterungen der virtuellen Mobilität – wahrnehmen und wie sie Neuerungen in ihrer Verkehrsmittelwahl bewerten. Darüber hinaus nimmt das MOBICOR-Projekt auch die sozialen und infrastrukturellen Effekte von Corona in den Blick. Ein besonderer Fokus liegt auf der Frage, was die Corona-bedingten Mobilitätsveränderungen für das Gelingen der Verkehrswende bedeuten.

Projektansatz & Vorgehensweise

Um diese vielfältigen Fragestellungen beantworten zu können, fußt das MOBICOR-Projekt auf einem Multi-Methoden-Design, in welchem quantitative und qualitative empirische Daten mit Erkenntnissen aus einer Tracking-Stichprobe vereint werden. In Anlehnung an das Design der quantitativen Befragung „Mobilität in Deutschland“ (MiD) wird im MOBICOR-Projekt die Alltags- und Stichtagsmobilität einer repräsentativen Stichprobe zu drei Zeitpunkten erhoben (infas). Neben der Verkehrsmittelwahl erfassen die Forschenden Informationen wie Unterwegszeiten, Distanzen und Zwecke der während der Pandemie zurückgelegten Wege. Mit Hilfe der im Mai 2020, Oktober 2020 und im Frühjahr 2021 gewonnenen Daten können so die Corona-bedingten Mobilitätsveränderungen abgebildet, auf die über 16-jährige Gesamtbevölkerung in Deutschland hochgerechnet und mit Daten aus dem Corona-freien Jahr 2017 verglichen werden. Erklärungen für die in den quantitativen Daten aufgetauchten Beobachtungen sowie Einblicke in die Beweggründe, Einstellungen und Bedürfnisse der Verkehrsteilnehmenden, liefern die qualitativen Befragungen (NutsOne, nexus). Vollständig ist das MOBICOR-Untersuchungsdesign unter Einbezug der Daten einer Tracking-App, die durch regelmäßiges Messen die Wege und die dazugehörigen Verkehrsmittel der App-Nutzerinnen und -Nutzer rekonstruiert. Insgesamt folgt das MOBICOR-Projekt damit einem innovativen Ansatz, der erlaubt, die Mobilität zu Zeiten der Corona-Pandemie umfänglich abzubilden.

Projektziele & die zu erwartenden Ergebnisse

Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, unter Erleben der Ausnahmesituation einer pandemischen Verbreitung des Corona-Virus herauszufinden, welche Mobilität für das Funktionieren unserer Gesellschaft unverzichtbar ist und welche Wege womöglich auch nach der Pandemie eingespart werden können. Insbesondere die zu beobachtende Verschiebung weg von räumlichen, hin zu virtuellen Mobilitätsbewegungen könnte mit Blick auf die zu erreichenden Klimaziele von enormer Bedeutung sein. Hierbei ist denkbar, dass wegfallende Pendlerbewegungen, die Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice, aber auch zukünftig reduzierte Flugreisen enorme Einsparpotenziale mit Blick auf die CO2-Emissionen bieten. Ob diese und andere Corona-bedingte Mobilitätsmuster tatsächlich auch nach der Pandemie Bestand haben, steht noch aus.

Laufzeit
15.04.2020 – 31.12.2023

Projektkoordination
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
Forschungsgruppe Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung
Prof. Dr. Andreas Knie
Tel.: 030 25491 - 588
E-Mail: andreas.knie(at)wzb.eu

 

Weitere Informationen

www.mobicoapp.de
MOBICOR-Projektseite des WZB
Infas Mobilitätsreporte

 

Direkt zu den Mobilitätsreporten:

Mobilitätsreport 01 (PDF)
Mobilitätsreport 02 (PDF)
Mobilitätsreport 03 (PDF)
Mobilitätsreport 04 (PDF)
Mobilitätsreport 05 (PDF)
Mobilitätsreport 06 (PDF).
Mobilitätsreport 07 (PDF).
Mobilitätsreport 08 (PDF).