Seit dem 4. September wird in Essen für drei bis sechs Monaten das Konzept der „Schulstraße“ erprobt. Die Bardelebenstraße in Essen-Holsterhausen wird im Rahmen des Bürger*innen-Projektes „Offene Bardelebenstraße: Sichere Schulwege in Holsterhausen“ von Be-MoVe zu bestimmten Zeiten morgens, mittags und nachmittags für den Autoverkehr gesperrt und für die Schüler*innen geöffnet. Begleitet werden die temporären Durchfahrtsbeschränkungen durch die Einrichtung von drei „Elternhaltestellen“. Die temporäre Schulstraße soll vor allem auf die Gefahren auf dem Schulweg aufmerksam machen, aber auch neue Möglichkeiten aufzeigen, diese Probleme zu lösen oder zu entschärfen.
Gerade zu Schulbeginn morgens und zu Schulende nachmittags kommt es häufig zu unübersichtlichen Situationen zwischen Schüler*innen und „Elterntaxis“, die ihre Kinder vor der Schule absetzen und abholen. Viele der 1.800 Schüler*innen, der anliegenden Bardelebenschule und des B.M.V-Gymnasiums, kommen zu Fuß aus dem Stadtteil oder von den naheliegenden ÖPNV-Haltestellen. Während auf der Fahrbahn ein stetiger Strom von Elterntaxis fließt, müssen Kinder zwischen parkenden und haltenden Autos die Bardelebenstraße überqueren und aufgrund von Platzmangel auf den Gehwegen auf die Fahrbahn ausweichen.
Für die Förderung der Verkehrssicherheit der Schüler*innen ist die Zufahrt montags bis freitags morgens zwischen 7:45 bis 8:30 Uhr und nachmittags zwischen 13:00 bis 14:15 Uhr und 15:45 bis 16:15 Uhr für den Autoverkehr untersagt. Die Anwohnenden dürfen trotz Sperrung in den Schulverkehrszeiten die Straße normal nutzen. Zusätzlich wurden in der Nähe drei Elternhaltestellen eingerichtet. Damit wird ein alternatives Angebot für Eltern und Angehörige geschaffen, die darauf angewiesen sind, ihre Kinder mit dem PKW zur Schule zu bringen.
Das Bürgerprojekt ist Teil des Projektes Be-MoVe der Stadt Essen, gefördert vom BMBF im Rahmen der Förderlinie MobilitätWerkStadt 2025 der FONA. Im Rahmen von Be-MoVe wird in zwei Reallaboren erforscht, wie die Mobilitätswende in Essen gelingen kann und wie Verhaltensänderungen herbeigeführt werden können. In den Reallaboren testet Be-MoVe Maßnahmen und mögliche Veränderungen im städtischen Umfeld. Das Vorhaben wird vom Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung der Universität Duisburg-Essen und dem Institut für Urban Public Health am Universitätsklinikum Essen wissenschaftlich begleitet. Auch die Schulstraße wird vom Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Es wird u.a. gemessen, ob und wie der Autoverkehr in der Testphase der Schulstraße zurückgeht.
Weitergehende Informationen zum Projekt: www.essen.de/Be-MoVe