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MOBITAT 2050 Wohnen und Arbeiten 2050 – Eine nachhaltige Mobilität für Pendler der Zukunft

MOBITAT 2050 Wohnen und Arbeiten 2050 – Eine nachhaltige Mobilität für Pendler der Zukunft

© Adobe Stock/Nokturnal
© Adobe Stock/Nokturnal

Ausgangssituation & Forschungsfragen

Großstädte in Deutschland erleben seit Jahren ein starkes Wachstum. In den letzten 20 Jahren ist die Bevölkerung in deutschen Städten mit über 500.000 Einwohnern um rund 20 Prozent gestiegen. Neben positiven Entwicklungen, zum Beispiel durch den Zuzug junger Menschen und die Zunahme arbeitsfähiger und innovativer Bevölkerungsgruppen, kommt es zu Problemen. Zu diesen gehören der Preisanstieg auf dem Wohnungsmarkt, die Verdrängung insbesondere einkommensschwacher Gruppen sowie die Zunahme des Verkehrs und damit von Lärm, Luftschadstoffen und Flächeninanspruchnahme, die zu einer Verschlechterung der Aufenthalts- und Lebensqualität der Menschen führen.
Das starke Bevölkerungswachstum, die Verknappung und Verteuerung von städtischem Wohnraum und der vor allem bei Familien ausgeprägte Wunsch nach Wohnen im Grünen mit gleichzeitiger Nähe zu städtischer Infrastruktur hat zu steigenden Distanzen zwischen Wohn- und Arbeitsplatzstandorten geführt. Durch die häufige Lage des Wohn- und Arbeitsplatzstandortes in unterschiedlichen Gemeinden ist die Länge von Pendelwegen in der Vergangenheit gestiegen. Die Bedeutung des Autos ist hier besonders hoch: Während ein knappes Fünftel aller Wege auf das Pendeln zur Arbeit zurückzuführen ist, verursacht der Pendelverkehr aber ein Drittel der gesamten Pkw-Fahrleistung in Deutschland.
Es stellt sich daher die Frage: Wie lassen sich Wohn-, Arbeits- und Mobilitätswelt so vernetzen, dass nachhaltige Mobilitätsformen gestärkt und Umweltbelastungen reduziert werden und zugleich Bezahlbarkeit und Teilhabe gewährleistet bleiben?

Projektansatz & Vorgehensweise

Nur mit einer integrierten Betrachtung von Wohnen, Arbeiten und Verkehr entstehen tragfähige Konzepte für Regionen der Zukunft. Durch eine Analyse aller drei Teilbereiche, empirische Erhebungen und den Aufbau integrierter Modelle, die die gegenseitige Abhängigkeit von Wohnen, Arbeit und Verkehr berücksichtigen, entsteht ein Instrumentarium zur umfassenden Bewertung von Maßnahmen und ihren Auswirkungen. MOBITAT2050 entwickelt das stadtregionale Modellprojekt am Beispiel der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main. Diese Region weist besonders starke Pendlerverflechtungen auf und Frankfurt ist deutschlandweit die Stadt mit den meisten Einpendlern.

Projektziele & zu erwartende Ergebnisse

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines übertragbaren Instrumentariums, mit dem unter anderem die Effekte der Digitalisierung und Automatisierung des Verkehrssystems tiefgreifend analysiert werden können. Auf Basis dieser Analyse werden Maßnahmen für eine nachhaltige Regionalentwicklung abgeleitet. Im Kern geht es um die Vernetzung von Wohn-, Arbeits- und Mobilitätswelt. Es gilt nachhaltige Mobilitätsformen zu stärken und zugleich den sozialen Herausforderungen steigender Wohn- und Mobilitätskosten zu begegnen.
Das Projekt berücksichtigt dabei die Ansprüche an eine nachhaltige urbane Mobilität und hat das Ziel, die verkehrsbedingten Umweltbelastungen zu reduzieren. Überdies sollen gleichwertige Teilhabechancen aller Bevölkerungsgruppen gewährleistet sein.
Mit Hilfe der Modelle können mögliche Wirkungen von Maßnahmen und Zukunftsszenarien quantifiziert werden. Neben den Effekten der Digitalisierung geht es hierbei zum Beispiel auch um mobiles Arbeiten und Homeoffice sowie neue Arbeitszeitmodelle oder die Nutzung von Coworking Spaces.
Das im Projekt entwickelte Konzept wird durch das aktive Einbeziehen regionaler Unternehmen und Planungsbehörden auf Zielführung und Umsetzbarkeit geprüft.

Laufzeit
01.11.2020 – 31.10.2023

Projektkoordination
DLR-Institut für Verkehrsforschung
Dr. Claudia Nobis
Tel.: 030 / 67055 233
E-Mail: Claudia.Nobis@dlr.de

Weitere Informationen
https://www.dlr.de/vf/desktopdefault.aspx/tabid-2974/1445_read-72551/