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Nachhaltige Mobilität in Lincoln 2 (NaMoLi 2): Implementierung innovativer nachhaltiger Mobilitätskonzepte in Neubausiedlungen und Konversionsflächen am Beispiel der Lincoln-Siedlung in Darmstadt

Nachhaltige Mobilität in Lincoln 2 (NaMoLi 2): Implementierung innovativer nachhaltiger Mobilitätskonzepte in Neubausiedlungen und Konversionsflächen am Beispiel der Lincoln-Siedlung in Darmstadt

©Torsten Friedrich 2021
©Torsten Friedrich 2021

Ausgangssituation & Forschungsfragen

Wachsende Bevölkerung, steigender motorisierter Individualverkehr und daraus resultierende Schadstoffbelastungen sind auch für Darmstadt aktuelle Herausforderungen. Inmitten dieser Rahmenbedingungen wird bei der Lincoln-Siedlung – einer ehemaligen US-Housing-Area – Stadt- und Mobilitätsentwicklung zusammengeführt.
Das nachhaltige Mobilitätskonzept der Lincoln-Siedlung soll die Autoabhängigkeit reduzieren und alternative Verkehrsmittel zur alltäglichen Fortbewegung stärken.
In dem Projekt werden sowohl planungspraktische als auch wissenschaftliche Fragestellungen verfolgt:

  1. 1Wie können das Mobilitätskonzept und das Betreiberkonzept für Mobilitätsmanagement in der Lincoln-Siedlung fortlaufend an die vielfältigen Bedürfnisse der neu hinzuziehenden Bevölkerung im Quartier angepasst werden, ohne bei der Implementation vom Ziel der nachhaltigen Mobilitätsentwicklung abzuweichen?
  2. Wie wird das Mobilitätskonzept von der Wohnbevölkerung in der Lincoln-Siedlung bewertet? Wie verändern sich Mobilitätsverhalten und Einstellungen mit dem Einzug in das Quartier? Wie lässt sich das in sozial-ökologischer Hinsicht bewerten und inwiefern ist dieses auf das Mobilitätskonzept zurückzuführen.
  3. Welche Strategien und Interessen städtischer und privatwirtschaftlicher Akteure (zum Beispiel Stadtpolitik, -verwaltung, Investoren, Wohnungsbaugesellschaften, Projektentwickler) bieten Chancen oder bilden Barrieren für den Erfolg nachhaltiger Mobilitätskonzepte in Neubaugebieten?
  4. Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus den Erfahrungen in der Lincoln-Siedlung für den Transfer des Mobilitätskonzepts auf weitere Neubaugebiete innerhalb Darmstadts (am Beispiel LHV) und in anderen Städten (Bielefeld Schilling-Gelände, Köln-Mühlheim) ziehen und wie kann es gelingen, nachhaltige Mobilitätskonzepte zum Standard für Neubauquartiere zu machen?

Projektansatz & Vorgehensweise

Das nachhaltige Mobilitätskonzept setzt auf eine Kombination von Push- und Pull-Maßnahmen, die einerseits die Pkw-Nutzung durch Parkraumbewirtschaftung und einen reduzierten Stellplatzschlüssel einschränkt und andererseits vielfältige Mobilitätsalternativen bereitstellt, um die Unabhängigkeit vom privaten Pkw zu fördern.
Die Zusammenarbeit im Projekt ist transdisziplinär (mit Praxispartnern) organisiert und setzt die Vorarbeiten im Reallabor Lincoln-Siedlung fort. Charakteristisch sind die Einbindung der Bevölkerung sowie öffentlicher und privater Akteure im Rahmen von verschiedenen Beteiligungsprozessen, die zugleich wissenschaftlich informiert, begleitet und analysiert werden.
Die Perspektiven während der Bezugsphase des Quartiers sollen im weiteren Prozess mit den Zielen des Mobilitätskonzeptes so verbunden werden, dass die Bedürfnisse aller Beteiligten ausreichend beachtet und die Ziele einer autoreduzierten Neubausiedlung in der Praxis sicht- und erlebbar werden. Um dies zu erreichen sollen

  1. die weitere Entwicklung der Lincoln-Siedlung begleitet und das Mobilitätskonzept unter Einbindung der Bevölkerung weiterentwickelt und optimiert werden, so dass nachhaltige Mobilität und Aufenthaltsqualität gefördert werden,
  2. die Wirkung des Mobilitätskonzepts, insbesondere Verhaltensänderungen und deren sozialökologische Bedeutung sowie die Bewertungen durch die Bevölkerung, evaluiert werden,
  3. die Strategien und Ziele städtischer und privater Akteure bei der Entwicklung von Neubaugebieten mit innovativen Mobilitätskonzepten analysiert werden und
  4. daraus Empfehlungen zum Transfer des Mobilitätskonzepts auf weitere Neubauquartiere in Darmstadt und in andere Städten abgeleitet werden.

Projektziele & zu erwartende Ergebnisse

Auf kommunaler Ebene soll die Lincoln-Siedlung mit dem entwickelten Mobilitätskonzept einen Beitrag zur sozialökologischen Transformation urbaner Mobilität im Quartier leisten. Für die Bevölkerung in der Lincoln-Siedlung sollen die Vorteile des Mobilitätskonzepts im Alltag positiv spürbar werden. Planungspraktisch entstehen Erkenntnisse zur Umsetzbarkeit, Finanzierung und Wirkung nachhaltiger Mobilitätskonzepte („Best Practice“), die in Planungstools für zukünftige Quartiersentwicklungen einfließen können. Außerdem kann die Erprobung der Zusammenarbeit von privaten und öffentlichen Akteuren zur Institutionalisierung von Austauschformaten und -prozessen bei weiteren Quartiersentwicklungen genutzt werden.
Wissenschaftlich werden neue Erkenntnisse geschaffen

  1. 1zu mobilitätsbezogenen Verhaltensänderungen im Kontext von Wohnumzügen durch die Wirkung des Schlüsselereignisses „Umzug in ein Quartier mit nachhaltigem Mobilitätskonzept“,
  2. zur Bewertung des Mobilitätskonzepts sowie
  3. zu Chancen und Widerständen der Umsetzung durch private und städtische Akteure am Wohnungsmarkt.


Weiterführende Informationen:

www.quartiermobil-darmstadt.de

www.darmstadt.de/leben-in-darmstadt/mobilitaet-und-verkehr/verkehrsentwicklung-und-projekte/aktuelle-projekte/foerderprojekt-nachhaltige-mobilitaet-lincoln-2

Laufzeit
01.09.2021 – 31.08.2024

Projektkoordination

Wissenschaftsstadt Darmstadt
Mobilitätsamt, Abteilung Mobilität,
Sachgebiet Konzeptionelle Mobilitätsplanung
Hanna Wagener
Tel: 06151 13 2809
E-Mail: hanna.wagener@darmstadt.de