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InterMoDe – Gestaltung des kommunalen intermodalen Mobilitätssystems

InterMoDe – Gestaltung des kommunalen intermodalen Mobilitätssystems

©Julian Schwarze, HfG Offenbach
©Julian Schwarze, HfG Offenbach

Ausgangssituation & Forschungsfragen

Ein leistungsfähiges und umweltschonendes kommunales Mobilitätssystem zu schaffen beziehungsweise zu erhalten gilt als zentrale Zukunftsaufgabe der Stadt Offenbach am Main. Ziel ist es, neue Formen der Steuerung, Planung und Entwicklung zu entwickeln – unter Einbeziehung von Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Zudem ist ein systemisch ausgerichtetes, skalierbares und übertragbares Konzept zu entwickeln, um ein intermodales Mobilitätssystems zu gestalten, das die Bedürfnisse der Nutzenden berücksichtigt. Die Mobilitätsangebote in Offenbach weisen bislang funktionale Verknüpfungsmängel bezüglich Information und Orientierung auf, aber auch Defizite hinsichtlich Zugänglichkeit und Gebrauchstauglichkeit. Somit fehlen günstige Zugangsvoraussetzungen für Mobilitätsangebote sowohl im physischen Raum als auch bei digitalen Angeboten. Diese werden bislang nicht kohärent als zusammenhängende Angebote vermittelt und entsprechend von den Nutzenden nicht intuitiv als intermodales Mobilitätssystem erfahren.
Die in Phase I etablierte Steuerungsgruppe hat als wesentliches Ergebnis mit wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Vertreterinnen und Vertretern eine konkrete Zieldefinition entwickelt: „Die Schaffung bzw. die Erhaltung eines leistungsfähigen und umweltschonenden Mobilitätssystems ist eine zentrale Zukunftsaufgabe der Stadt- und Verkehrsentwicklung. Wesentlich ist dabei die Stärkung umweltfreundlicher, multimodaler Mobilität. Entsprechend ist ein intermodal ausgerichtetes Mobilitätssystem zu fördern,
d. h. ein Verkehrssystem, das durch die problemlose und barrierefreie Kombination von zu Fuß gehen, Rad, Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) und Autos (Sharing) effiziente, attraktive und umweltfreundliche Lösungen für individuelle Mobilitätsbedürfnisse schafft.“

Projektansatz & Vorgehensweise

Für Phase II werden diese vier Handlungsebenen zur Entwicklung der Gesamtstrategie gesehen:

  1. Iterative Entwicklung des Gesamtkonzepts:
    • kontinuierliche Einbeziehung des Feedbacks von Nutzenden aus unterschiedlichen sozialen Milieus (Befragungen/Test; 2D- und 3D-Visualisierungen)
    • Zusammenarbeit von kommunalen Vertreterinnen und Vertretern, Forscherinnen und Forschern sowie Praxispartnerinnen und Praxispartnern zur Ko-Kreation (Reallabor-Ansatz)
  1. Profilierung des intermodalen Mobilitätssystems:
    • Identifikation von wesentlichen Gestaltungselementen des intermodalen Mobilitätssystems
    • Überführung in ein Arbeitskonzept, Systematisierung der Gestaltungsansätze, Ausarbeitung der Gestaltungsleitlinien (Übertragbarkeit), Handbuch (Transfer)
  1. Konsensfähigkeit herstellen und erhalten:
    • das Binnenverhältnis der organisierenden und verwaltenden, planenden und gestaltenden Akteurinnen und Akteuren durch die Prozessstrukturierung nachhaltig gestalten (Steuerungs- und Lenkungsgremium zur Prozesssteuerung; Reallabore) sowie den Aufbau von akteurs- und verwaltungsübergreifenden Kooperationsmöglichkeiten ermöglichen
  1. Stärkung der kommunalen Verwaltung:
    • ein integriertes Mobilitätsmanagement etablieren, das kommunal ämterübergreifend und an der Schnittstelle zu den anderen Partnerinnen und Partnern notwendige Steuerungskompetenzen durch die Einrichtung einer Stelle für Mobilitätsmanagement bündelt

Projektziele & zu erwartende Ergebnisse

Ziel ist es, durch die Förderung intermodaler Mobilität den Motorisierten Individualverkehr (MIV) und verkehrsbedingte Schadstoffemissionen zu reduzieren, den Zugang zu Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen zu verbessern sowie die Aufenthaltsqualität in Bezug auf Sicherheit, Verlässlichkeit und Komfort
(Gestaltungsqualität) aufzuwerten. Dazu wird von den Forschungspartnerinnen Stadt Offenbach und HfG Offenbach

  • eine Verkehrssystemdatenbank zur Identifizierung intermodaler Schnittstellen aufgebaut,
  • ein »Leitfaden Mobilität« durch das Mobilitätsmanagement erstellt,
  • auf der Basis von GIS-Kartierungen Mobilitätsszenarien entwickelt und in 2D- und 3D-Visualisierungen (VR-Lab) getestet, • in Reallaboren Praxispartner und Zivilgesellschaft einbezogen,
  • Gestaltungsleitlinien für den Aufbau eines intermodalen Mobilitätssystems ausgearbeitet.

Weitere Informationen zum Projekt: https://www.offenbach-versteht-bahnhof.de/

Laufzeit
01.09.2021 – 31.08.2024

Projektkoordination
Hochschule für Gestaltung Offenbach
OIMD – Offenbach Institut für Mobilitätsdesign
Prof. Dr. Kai Vöckler
Schlossstr. 31
63065 Offenbach am Main
T: +49 (0)170 8134736
voeckler@hfg-offenbach.de