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Kompass – Entwicklungs- und Veränderungsprozesse der Alltagsmobilität in regionalen Zukunftslaboren

Kompass – Entwicklungs- und Veränderungsprozesse der Alltagsmobilität in regionalen Zukunftslaboren

Determinanten des Mobilitätsverhaltens(links) und <br> Datenharmonisierungsansatz großer Zeitreihenstudien (rechts)
Logo Mobilität in Deutschland: <br> © BMVI, Logo Mobilität in Städten: © TU Dresden
Determinanten des Mobilitätsverhaltens(links) und
Datenharmonisierungsansatz großer Zeitreihenstudien (rechts) Logo Mobilität in Deutschland:
© BMVI, Logo Mobilität in Städten: © TU Dresden

Ausgangssituation & Forschungsfragen

Die Verkehrswende ist ein vieldiskutiertes Schlagwort, verbunden mit Hoffnungen auf einen nachhaltigen Alltagsverkehr. Die Debatte verliert sich jedoch häufig in Teillösungen oder setzt auf einzelne Elemente wie den Radverkehr, das Carsharing oder neue Mobilitätsformen. Auch fehlt mitunter der gute Umgang mit bereits verfügbaren Daten oder deren ganzheitlich praxisorientierte Aufbereitung. Zudem wird die Mobilität zu oft losgelöst von ihren Ursachen betrachtet. Weiterhin zeigt die aktuelle Pandemie-Situation, dass Trendbruchereignisse einen großen Effekt auf das Mobilitätsverhalten im Alltag haben, die in ihren Auswirkungen auch von längerer Dauer sein können. Diesen Defiziten soll das Projekt Kompass begegnen, eine umfassende Analyse ermöglichen und dabei Forschung und Praxis enger zusammenführen. Die zentrale Forschungsfrage geht der strategischen Ausrichtung von Mobilitätsmaßnahmen in regionalspezifischen Zukunftslaboren für ausgewählte Zielgruppen nach, welche sich in Datenanalysen als besonders vielversprechend für Verhaltensänderungen, als besonders relevant aufgrund der Gruppengröße oder als besonders gefährdet für eine Exklusion von Mobilität zeigen.

Projektansatz & Vorgehensweise

Die TU Dresden als verantwortliche Institution für Mobilität in Städten – SrV und infas als dreimaliger Auftragnehmer von Mobilität in Deutschland (MiD) verfügen über umfassendes methodisches und inhaltliches Wissen zu den Datenbeständen. Diese sollen im Längsschnitt zurück harmonisiert, zusammengeführt und ausgewertet werden. Die darauf aufbauende inhaltliche Analyse liefert eine Zeitreihe, Daten zu Umweltfaktoren und wird zum Ausgangspunkt für verschiedene Szenarien und Handlungsableitungen. Dieser Ansatz wird erweitert durch laborraumspezifische Wirkungsmodelle, welche verkehrsexterne Wirkungsfaktoren einbeziehen und so erkennbar werden lassen, welche verkehrlichen Änderungen angebotsinduziert sind und welche durch andere Faktoren beeinflusst werden. Die Erkenntnisse sollen mit zwei Praxispartnern in Form von Zukunftslaboren reflektiert und weiterentwickelt werden. Die Praxispartner sind der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) mit dem Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main sowie das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr im Freistaat Bayern.

Projektziele & zu erwartende Ergebnisse

Die Projektziele in Kompass bestehen darin, evidenzbasiert, unter Nutzung einer einzigartigen, erstmals harmonisierten und um externe Variablen angereicherten MiD/SrV-Datenbasis Handlungsoptionen zu nachhaltiger Mobilität bereitzustellen, welche einen verbesserten Zugang zu Mobilität insbesondere für ökonomisch schlechter gestellte Bevölkerungsgruppen ermöglichen. Als Ergebnis des Projekts Kompass liegen vor: (1) Belastbare und angereicherte Zeitreihen zur Beschreibung und Erklärung von Mobilitätsverhalten basierend auf Daten aus MiD/SrV-Erhebungen, (2) Wirkungsmodelle zum Mobilitätsverhalten für das Rhein-Main-Gebiet und für eine Region im Freistaat Bayern unter Berücksichtigung von deutlich über die Mobilitätsdaten hinausgehenden Determinanten der Mobilität einschließlich gesellschaftlicher Rahmenbedingungen sowie ein für die Szenario-Rechnungen nutzbares Anwendungstool, (3) in Zukunftslaboren unter Nutzung der Datenanalysen erarbeitete, für die beiden Untersuchungsregionen maßgeschneiderte, Szenarien zur Stärkung nachhaltiger Mobilität, (4) Wirkungsabschätzungen für die Szenarien durch Nutzung der in dem Anwendungstool umgesetzten Wirkungsmodelle und weiterführender qualitativer Überprüfungen in den Zukunftslaboren, (5) konkrete Empfehlungen

Laufzeit
01.01.2021–31.12.2023 

Projektkoordination
Technische Universität Dresden
Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“,
Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik
Prof. Dr. Regine Gerike
Tel.: 0351 / 46336501
E-Mail: regine.gerike@tu-dresden.de

Weitere Informationen
https://tu-dresden.de/vkw/ivst