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VenAMo – Verkehrsentlastung durch neue Arbeitsformen und Mobilitätstechnologien

VenAMo – Verkehrsentlastung durch neue Arbeitsformen und Mobilitätstechnologien

© Adobe Stock/ Chan2545
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Ausgangssituation & Forschungsfragen

Die Verkehrssysteme vieler deutscher Metropolregionen sind überlastet. Die Region Stuttgart ist aufgrund wirtschafts-, siedlungs- und verkehrsstruktureller Bedingungen besonders betroffen und fungiert im Forschungsprojekt VenAMo als Untersuchungs- und Testfeld. Da in der Region Stuttgart rund 900.000 Beschäftigte regelmäßig zur Arbeit pendeln und an einem Werktag 40 Prozent der Verkehrsleistung durch Berufsverkehr verursacht wird, kann bereits eine Verhaltensänderung bei den Arbeitswegen einen deutlichen Beitrag zu weniger Verkehr und zu einer nachhaltigeren Mobilität leisten.
Das Projekt geht der Frage nach, inwieweit durch raumzeitlich flexible Arbeit und ein verändertes Mobilitätsverhalten bei arbeitsbezogenen Wegen (einschließlich der Nutzung neuer Mobilitätstechnologien wie zum Beispiel die Verbesserung der Interkonnektivität durch Ride-Pooling und E-Bikes oder die Anschaffung von Lastenrädern) Verkehrsentlastungseffekte erzielt werden können. Welche Form von Arbeit und Mobilität kann im Besonderen eine Verringerung des Berufsverkehrs in den Kernstädten bewirken?

VenAMo verfolgt diese Ziele im Projekt:

  1. Bestimmung des Potenzials zur Nutzung raumzeitlich flexibler Arbeitsformen und nachhaltiger Mobilitätskonzepte auf dem Weg zur Arbeit in der Region Stuttgart
  2. Entwicklung und Testung alternativer Arbeits- und Mobilitätsformen in Realexperimenten mit Beschäftigten in den teilnehmenden Unternehmen
  3. Erhebung der Verkehrsentlastungspotenziale in der Region mittels mikroskopischer Mobilitätsverhaltenserhebung
  4. sozioökonomische Bewertung der Entlastungspotenziale mittels Nachhaltigkeitsanalyse
  5. Konsolidierung der Ergebnisse im Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern regionaler Unternehmen und der Verkehrs- und Stadtpolitik und Entwicklung von Instrumenten zur Verkehrsentlastung

Projektansatz & Vorgehensweise

Das Projekt VenAMo hat den Anspruch, sowohl auf Mikroebene der Vielfalt individueller Interessen, Bedarfe, Wohn- und Arbeitsverhältnisse gerecht zu werden, als auch auf Mesoebene die Anforderungen- und Ressourcen auf Arbeitgeberseite angemessen zu berücksichtigen. Zugleich wird VenAMo auf Makroebene stichhaltige Aussagen zur aktuellen und potenziellen Nutzung mobiler Arbeitsformen und multipler Verkehrsmittel ableiten.
Im Projektdesign wird diesen Anforderungen Rechnung getragen, indem Szenarien alternativer Arbeitsformen und Mobilitätspraktiken in Reallaboren getestet und mittels Beschäftigten- und Unternehmensbefragungen hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit bewertet werden. Zugleich wird aufbauend auf der mikroskopischen Verkehrsverhaltenserhebung ein auf die Verhaltensannahmen der Szenarien abgestimmtes Verkehrsmodell entwickelt. In dieses Verkehrsmodell fließen die Szenarien alternativer Arbeits- und Mobilitätsformen ein, um ihr jeweiliges Verkehrsentlastungspotential zu bestimmen. Die so gewonnen Erkenntnisse erlauben im Austausch mit den betrieblichen und kommunalen Gestalterinnen und Gestaltern mögliche Maßnahmen abzuleiten und zu bewerten.

Projektziele & zu erwartende Ergebnisse

Das Projekt VenAMo erarbeitet, in welchem Ausmaß durch raumzeitlich flexible Arbeit und flexible Verkehrsmittelwahl sowie durch Nutzung neuer Mobilitätstechnologien auf den Wegen von und zur Arbeit Verkehrsentlastungseffekte erzielt werden können und welche sozioökonomischen Wirkungen damit verbunden sind. Darauf aufbauend wird ein Instrumentarium zur kommunalen und betrieblichen Förderung eines veränderten arbeitsbezogenen Mobilitätsverhaltens entwickelt, geprüft und konsolidiert.

Modul für individuelle Nutzerinnen und Nutzer

  1. Leitfaden zur persönlichen Veränderung arbeitsbezogener Mobilität mit Fallstudien zu Kosten und Nutzen einzelner Maßnahmen

Modul kommunale Instrumente

  1. Instrument zur Bestimmung räumlicher Verkehrsentlastungseffekte für Szenarien und Potenziale veränderter arbeitsbezogener Mobilität
  2. Instrument zur sozioökonomischen Bewertung der Wirkungen veränderter arbeitsbezogener Mobilität
  3. Maßnahmenkatalog zur Umsetzung in der kommunalen Verkehrsplanung

Modul betriebliche Instrumente

  1. Zielgruppenanalyse für Maßnahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements
  2. Analyse institutioneller Hindernisse (zum Beispiel juristischer, infrastruktureller, kultureller Art)
  3. Dokumentationen betriebsspezifischer Implementationsstrategien mit Kosten/Nutzen-Analyse

Laufzeit
01.09.2020 – 29.02.2024 

Projektkoordination
Zeppelin Universität Friedrichshafen gemeinnützige GmbH
Prof. Dr. Dr. Manfred Moldaschl
Tel.:  +49 7541 6009-2521
E-Mail: manfred.moldaschl@zu.de

Weitere Informationen
https://venamo.de/