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STAWAL – Stadtstruktur, Wohnstandortwahl und Alltagsmobilität

STAWAL – Stadtstruktur, Wohnstandortwahl und Alltagsmobilität

Wohnstandortentscheidungen sind stets mit Mobilität verbunden. Foto: Benedikt Glitz (Monumentenbrücke, Berlin)
Wohnstandortentscheidungen sind stets mit Mobilität verbunden. Foto: Benedikt Glitz (Monumentenbrücke, Berlin)
Monumentenbrücke, Berlin - © Benedikt Glitz/QIMBY

Ausgangssituation & Forschungsfragen

Die räumliche Struktur von Städten beziehungsweise Stadtregionen und die Alltagsmobilität ihrer Bevölkerung sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Dies ist in starkem Maße durch die Wohnstandorte der Haushalte und weitere im Alltag relevante Orte, insbesondere die Arbeits- und gegebenenfalls Ausbildungsorte der Haushaltsmitglieder geprägt. Die Entwicklung des Verkehrs in einer Stadt(-region) ist deshalb eng mit den Wohnstandortentscheidungen ihrer Bevölkerung verknüpft. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Stadtentwicklung insgesamt, auf klimarelevante Emissionen, Verkehrssicherheit und viele andere Faktoren, die für eine nachhaltige Entwicklung wichtig sind.

Das Projekt STAWAL befasst sich mit diesen Fragen:

  1. Welche Mechanismen sind am Werk, wenn räumliche Strukturen und Mobilitätsangebote am Wohnort die Alltagsmobilität beeinflussen? Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Lage und Erreichbarkeit von wichtigen alltäglichen Zielorten (zum Beispiel Arbeitsplatz)?
  2. Welche Mobilitätsbedarfe, -anforderungen und - wünsche prägen die Wohnstandortwahl? Welche Rolle spielen dabei Mobilitätsangebote, subjektive Mobilitätseinstellungen, (Geschlechter-)Rollen in (Paar-)Haushalten und die multilokale Arbeit?

Projektansatz & Vorgehensweise

Das Vorhaben untersucht drei Perspektiven: Mobilitäts- und Standortnachfrage, Mobilitäts- und Standortangebote und Möglichkeiten der Steuerung der Wechselwirkungen zwischen Wohnen und Mobilität. Kernbestandteile sind jeweils quantitative und qualitative Panelbefragungen von Haushalten vor und nach einem Umzug und Querschnittsbefragungen von Haushalten in den gleichen Quartieren, um ein umfassendes Bild von Mobilität(-sbedarfen) zu erhalten. STAWAL führt Befragungen in drei Metropolregionen mit unterschiedlichen räumlichen und sozioökonomischen Charakteristika durch: Berlin, München und Ruhrgebiet. Ausgewählt werden Modellquartiere mit expliziten Mobilitätskonzepten und Kontrollquartiere ohne Mobilitätskonzept, so dass Evaluationen der Konzepte möglich sind.

Projektziele & zu erwartende Ergebnisse

Ziel des Vorhabens ist es, besser zu verstehen, wie die Wohnstandortwahl – und insbesondere ein Umzug an einen neuen Wohnstandort innerhalb einer Region
– die Alltagsmobilität beeinflusst, welche Mobilitätsbedarfe, anforderungen und wünsche die Wohnstandortentscheidung von Haushalten prägen und welche Rolle Mobilitätseinstellungen in den Wechselwirkungen zwischen Mobilität und Wohnstandortwahl spielen. Der praktische Nutzen des Projekts besteht in wissenschaftlich abgesichertem, strategischem und unmittelbar verwertbarem Wissen zu den Verkehrsauswirkungen der Stadtentwicklung und der Wohnstandortwahl, den Mobilitätsanforderungen von Haushalten und einer integrierten, flächensparenden und klimafreundlichen Stadt- und Verkehrsentwicklung. Für den Praxistransfer werden aus den Projektergebnissen zudem verwaltungspraktische und kommunalpolitische Handlungsempfehlungen abgeleitet und Handlungsoptionen für Wohnungswirtschaft und Mobilitätsdienstleister erarbeitet.

Laufzeit
01.11.2020 – 31.10.2023

Projektkoordination
Technische Universität Dortmund
Fakultät Raumplanung
Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung
Prof. Dr. Joachim Scheiner
Tel.: 0231 / 755 4822
E-Mail: joachim.scheiner@tu-dortmund.de

Weitere Informationen
http://www.vpl.tu-dortmund.de