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NaMAV – Nachhaltige Mobilität und städtebauliche Qualitäten durch Automatisierung im Verkehr

NaMAV – Nachhaltige Mobilität und städtebauliche Qualitäten durch Automatisierung im Verkehr

© Adobe Stock/Kara
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Ausgangssituation & Forschungsfragen

Ausgangspunkt des Projekts „Nachhaltige Mobilität und städtebauliche Qualitäten durch Automatisierung im Verkehr“ (NaMAV) ist die Hypothese, dass hoch- und vollautomatisierte Fahrzeuge auch in urbanen Räumen zum Einsatz kommen werden. Es ist davon auszugehen, dass damit erhebliche Chancen aber auch Risiken verbunden sein werden. Grund genug, dass sich Stadt- und Verkehrsplanung schon heute auf derartige Szenarien einer Automatisierung im Verkehr vorbereiten und diese aktiv mitgestalten sollte.
Die Integration von Nachhaltigkeit im Bereich der zukunftsorientierten Mobilität ist unerlässlich, damit auch folgende Generationen ihre Bedürfnisse erfüllen und ein menschenwürdiges Leben führen können. Es gilt die wirtschaftlich-gesellschaftliche Entwicklung mit den sozialen Interessen und der Umwelt in Einklang zu bringen, um so ganzheitliche Nachhaltigkeit zu ermöglichen.
Das Projekt NaMAV erarbeitet gemeinsam mit der Stadt Leipzig als Praxispartner Konzepte, die für eine vorausschauende Nutzung künftiger, höher automatisierter Verkehrssysteme mögliche Chancen erschließen und Risiken unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten minimieren.

Projektansatz & Vorgehensweise

Das Projekt NaMAV möchte,

  1. Einsatzszenarien für hoch- und vollautomatisierte Fahrzeuge (Stufen vier und fünf) am Beispiel der Stadt Leipzig erarbeiten,
  2. diese hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeiten sowie Auswirkungen auf die Ziele der strategischen Stadt- und Verkehrsentwicklungsplanung und insbesondere der formulierten Nachhaltigkeitskriterien bewerten,
  3. daraus Empfehlungen für konkrete Schritte zur Vorbereitung der Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen ausgewählter Szenarien einschließlich Planungen für Meilensteine, Kommunikation und Beteiligung ableiten und
  4. die Übertragbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse und erarbeiteten Szenarien auf andere urbane Räume und Kontexte prüfen und verallgemeinerbare Handlungsempfehlungen formulieren.

Für den Entwurf der Szenarien ist die TU Dresden verantwortlich, in enger Abstimmung mit den Partnern. Neben Recherchearbeiten sind vor allem Workshops mit Stakeholdern durchzuführen, um neue Anregungen für den Szenarienentwurf zu gewinnen und die Szenarien zu konkretisieren.
Die Auswirkungen ausgewählter Szenarien werden mithilfe der Verkehrssimulationssoftware MATSim
(matsim.org) von der TU Berlin modelliert und anschließend hinsichtlich ihrer Wirkungen auf nachhaltige Mobilität bewertet. Daraus lassen sich dann Handlungsempfehlungen für die Stadt Leipzig sowie für weitere lokale Akteure ableiten.

Projektziele & zu erwartende Ergebnisse

Als Ergebnis des Projekts NaMAV liegen für die Stadt Leipzig maßgeschneiderte Einsatzszenarien für automatisierte Verkehre vor, die im Hinblick auf ihre Wirkungen zur Förderung nachhaltiger urbaner Mobilität bewertet und für deren Umsetzung konkrete Schritte und Empfehlungen formuliert werden.
Der Betrachtungsraum für die Szenarien umfasst die gesamte Stadt Leipzig. Das vom Stadtrat im Jahr 2018 einstimmig beschlossene Nachhaltigkeitsszenario der Mobilitätsstrategie 2030 bildet eine zentrale Grundlage für die Erarbeitung der Szenarien.
Das für die Stadt Leipzig aufgesetzte MATSim-Verkehrsmodell sowie Modellkonfigurationen und
-anpassungen für Anwendungen automatisiert fahrender Fahrzeuge stehen im Anschluss an das Projekt auf einer öffentlichen Serverstruktur zur Verfügung und können damit unter anderem von der Stadt Leipzig kostenfrei genutzt und weiterentwickelt werden.
Im Rahmen des Projekts werden zudem verallgemeinerbare Handlungsoptionen zu nachhaltiger urbaner Mobilität entwickelt, die auch über die konkrete Anwendung in Leipzig hinaus dazu beitragen, einen verbesserten Zugang zu Mobilität zu gewähren, motorisierte Verkehre zu reduzieren sowie negative Umweltwirkungen zu vermindern.

Laufzeit
01.09.2020 – 31.08.2023

Projektkoordination
Technische Universität Dresden
Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik
Prof. Dr. Regine Gerike

Tel.: +49 351 4633 6501
E-Mail: regine.gerike@tu-dresden.de

Weitere Informationen
https://tu-dresden.de/vkw/ivst